La Gomera Wanderung #3: El Alto de Garajonay
Unsere dritte Wanderung auf La Gomera ist eine Rundwanderung, die im Dorf Chipude beginnt, vorbei am Aussichtspunkt von Igualero und zum Gipfel des Garajonay (dem höchsten Punkt auf La Gomera) und dann wieder zurück durch die verkohlten Reste eines Waldes, welches von einem Feuer zerstört wurde.
Dies war unsere bisher angenehmste Wanderung auf La Gomera, obwohl sie genauso lang war wie die anderen. Entweder haben sich unsere Körper durch die letzten Tage an das Wandern gewöhnt, oder unser Gehirne haben sich mit dieser neuen täglichen Anstrengung einfach abgefunden. Oder vielleicht war es das wirklich tolle Wetter; der strahlend blaue Himmel war perfekt für diesen Ausflug zum höchsten Gipfel der Insel. Wie dem auch sei, wir hatten einen wirklich schönen Tag.
Wir parkten unser Auto in Chipude, weniger ein Dorf als ein paar Häuser an einem Hang, und machten uns sofort auf den Weg nach Osten in Richtung des massiven Felsens namens Fortaleza oder „die Festung“. Diese beeindruckende vulkanische Formation verfügt über eine ebene Plattform als “Spitze” und spielte eine große Rolle im Glaubenssystem der Ureinwohner von La Gomera, den Guanchen, dieser Berg wurde von ihnen erklimmt, um religiöse- und Opferriten durchzuführen. Noch heute findet man auf der Fortaleza die Überreste ihrer Altäre und Grabhöhlen.
Als nächstes stiegen wir nun steil in einen Kiefernwald hinauf, vorbei an ein paar Holzfällern, aber keine anderen Wanderer weit und breit; die Stille und Abgeschiedenheit war ein überraschender Höhepunkt unserer Wanderungen auf La Gomera. Trotz der großen Anzahl von Touristen, die hierher kommen, sorgt die Vielfalt der Wege dafür, dass sich alle gut verteilen und es ist üblich, stundenlang zu unterwegs zu sein, ohne eine andere Menschenseele zu sehen.
Die nächste Sehenswürdigkeit auf dieser Wanderung war das Dorf Igualero und ihr ausgezeichneter Mirador (Aussichtspunkt), der über den Süden der Insel blickt und ein Denkmal zu Silbo Gomero beherbergt.
Der Aufstieg zum Garajonay Gipfel
Von hier aus machten wir uns auf den Weg nach Garajonay. Der Aufstieg war einfach und wir kamen ohne Probleme an einer runden Konstruktion aus Steinen an, die den Gipfel markierte. Hier waren viele andere Wanderer, was aber gerade an einem schönen Tag wie diesem kaum verwunderlich war. Wir standen neben einem alten Steinoval der Guanchen aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. und blickten auf das Meer. In der Ferne konnten wir El Hierro (die kleinste der Kanarischen Inseln), Palma und natürlich Teneriffa erkennen, dessen Berg El Teide in so vielen der besten Panoramen von La Gomera zu sehen ist.
Der Weg zurück nach Chipude war total einfach, denn es ging nur bergab. Wir durchquerten einen Wald, der 2012 von einem tragischen Brand verwüstet wurde. Auf La Gomera befinden sich einige der letzten Lorbeerwälder Europas – eine Art, die früher im gesamten Mittelmeerraum zu finden war. Sieben Jahre später nach dem Feuer hat sich der Wald immer noch nicht voll erholt; Wir liefen an Hunderten von toten Bäumen vorbei. So traurig es auch ist, die Landschaft war auf eine eindringliche, melancholische Art wunderschön.
–Toller Wanderführer für La Gomera*