La Gomera Wanderung #5: Vallehermoso
Eine Stadt mit einem Namen wie Vallehermoso („Schönes Tal“) hielt tatsächlich sein versprechen. Wir hatten bereits den größten Teil unserer Woche hier auf dieser Isla Hermosa verbracht, daher waren die Erwartungen hoch. Aber wir wurden nicht enttäuscht… zumindest von der Stadt und ihrem wirklich schönen Tal. Aber leider war dies dank des bedeckten Himmels nicht unsere beste Wanderung.
Vallehermoso, das Nebel Tal
Ein Bewölkter Himmel ist beim Wandern auf La Gomera eine schlechte Nachricht, denn wenn dich der Weg in die Berge führt, bist du buchstäblich auf Wolkenhöhe. Nachdem wir von Vallehermoso auf die Ermita Santa Clara aufgestiegen, waren wir in Wolken eingehüllt, mit einer Sichtweite von nicht mehr als zehn oder zwanzig Metern, die die vermeintlich herrlichen Ausblicke auf das Tal und die Küste völlig verschlungen haben.
Aber dieser Aufstieg! Dies war eine der besten Wanderungen, die wir bisher auf La Gomera gemacht haben, und konkurriert mit der El Cedro Laurisilva-Wälder Wanderung. Es war ein langer Weg, etwa viereinhalb Kilometer ununterbrochener Aufstieg, aber nie zu steil, und die Schönheit des Tals machte die Anstrengung lohnenswert. Und da jeder mit Verstand sich den Himmel anschaut und seine Wanderpläne abgesagt hätte, waren wir komplett alleine, was das Erlebnis ungemein bereicherte.
Am höchsten Punkt des Aufstiegs konnten wir die Aussichten, die unser Wanderführer als “spektakulär” und “prachtvoll” bezeichnete, noch nicht einmal erahnen, aber wir haben es genossen, die Wallfahrtskirche von Santa Clara von 1888 zu erkunden … wenn diese kleine Kirche und die Nuestra Señora de Lourdes in El Cedro ein Anzeichen dafür ist, dass die religiösen Orden von La Gomera glauben, dass ihre Wallfahrtskirche an abgelegene Orte von unglaublicher natürlicher Schönheit gehören.
Die Wolken hatten aber doch einen Vorteil. Da es keine “großartigen”, “spektakulären” Aussichten gab, war meine Kamera (meistens) in der Kameratasche und wir hatten eine hervorragende Wander Geschwindigkeit. Und es gab noch ein Highlight und zwar während dem Abstieg, runter zum Strand von Vallehermoso. Wir balancierten entlang der schmalen Rücken von zerklüfteten Klippen nach unten, langsam tauchten wir aus dem Nebel und wir hatten endlich eine Sicht auf die Küste. Der Abstieg war etwas steiler und schwieriger als der Aufstieg, aber es ging.
Wir kamen genau richtig zur Mittagszeit wieder in Vallehermoso an und setzten uns gemäß unserer gomeranischen Tradition in ein Restaurant, um ein großes Essen mit Fleisch und Wein zu verschlingen. Dies könnte der beste Teil des Wanderns sein – die Erlaubnis, sich ohne des geringsten Schuldgefühls, zuzuschlagen. Und die Restaurants dieser Insel scheinen an recht hungrige Gäste gewöhnt zu sein, denn die Portionen sind immer riesig… und das Essen ist köstlich. Ich bin mir nicht sicher, ob dies eine Kanarische-Inseln-Sache oder eine Gomera-Sache ist, aber jeder Ort, an dem wir bisher gegessen haben, sogar die ultra-bescheidenen Lokale, haben unglaubliche tolle Gerichte serviert.