Das verlassene Lepra Sanatorium von Abades – Urbex Teneriffa
Das Lepra Sanatorium von Abades, URBEX auf Teneriffa. Auf einem Hügel, der sowohl die Stadt Abades als auch den Atlantik überblickt, befindet sich das unvollendete Skelett eines riesigen medizinischen Komplexes, der zur Behandlung von Leprapatienten gedacht war. Wir fühlen uns immer zu verlassenen Orten hingezogen und konnten nicht widerstehen, die Überreste des Sanatoriums zu besichtigen.
Die Arbeiten am Sanatorio de Abades begannen 1943, zu einer Zeit, als die Lepra auf den Kanarischen Inseln wütete. Die medizinische Innovation war schneller als das Tempo der Bauarbeiten, und die Behörden erkannten bald, dass dieser riesige und kostspielige Komplex nicht notwendig war. Also stellten sie die Arbeiten einfach ein und beließen sie halbfertig.
Lepra Sanatorium von Abades – URBEX auf Teneriffa
Wir parkten in Abades, einem traurigen Dorf mit identischen Betonhäusern aus den 1970er Jahren. Irgendwie konkurriert der Ort mit seinem verlassenen Sanatorium um den Titel “schaurigstes und leblosestes”. Aber ein Spaziergang durch die ruhigen Straßen war ein passender Anfang für einen Tag, der eigentlich gruselig sein sollte.
Wir verschwendeten nicht viel Zeit in dem Dorf selbst und liefen direkt den Hügel hinauf zur Leprakolonie, wo wir von der strengen Fassade der Kirche begrüßt wurden. Als Produkt der 1940er Jahre ist der gesamte Komplex in seiner Architektur und Planung franquistisch geprägt, wobei Katholizismus und Staat gleichermaßen im Mittelpunkt stehen und die Gebäude übermäßig groß und streng sind. Neben der Betonkirche umfasst das Sanatorium auch ein Krankenhaus, Schulen, Verwaltungsgebäude und ein Krematorium.
Nichts davon wurde jemals genutzt – und hätte auch nicht genutzt werden dürfen. Entgegen der landläufigen Meinung ist Lepra nicht sehr ansteckend, und ihre Behandlung erfordert keineswegs eine Isolierung; dies wurde bereits in den 1940er Jahren festgestellt. Schließlich erkannten die Behörden, dass dieses großartige Projekt reine Zeit- und Geldverschwendung war, und zogen sich zurück. Das Gelände wurde in den 1970er Jahren für militärische Übungen genutzt, ist aber ansonsten zur exklusiven Domäne gelangweilter Kidds und Graffitikünstler geworden.
Nachdem wir die Ruinen erkundet hatten, nahmen wir einen der vielen Wege hinunter zum Meer und erreichten schon bald die Playa Cueva de la Arena. Auf einer Insel, die sonst vom Tourismus überschwemmt wird, ist dies eine seltsame Ecke, in der kein einziger Ausländer zu sehen ist und auch nur sehr wenige Einheimische. Der Strand war schön, aber wir maschierten direkt zurück in das Dorf, wo wir in unser Auto stiegen und losfuhren… Abades und sein Sanatorium waren ein interessanter Tagesausflug, aber es war nicht die Art von Ort, die zum Verweilen einlädt.